Ein aktueller Newsletter des Instituts für Wirtschafts- forschung in Halle, das Institut zur Erforschung der Wirtschaft Ostdeutschlands, ist erschienen.
Ein Beitrag von Claus Michelsen zum Thema
Stadtumbau Ost“ in Sachsen: Differenzierterer Einsatz der Aufwertungsförderung notwendig!
"Derzeit wird die Bilanz des Bund-Länder-Pro- gramms „Stadtumbau Ost“ vor allem in Sachsen in- tensiv diskutiert. Bereits jetzt hat das zuständige Bundesministerium ... angekündigt, das Programm über das Jahr 2009 hinaus fortzusetzen. Kritiker werfen dem Stadtumbauprogramm allerdings vor, es würde insbesondere durch den Abriß von Altbau- beständen der Fragmentierung städtebaulich wertvoller Siedlungskerne Vorschub leisten. Vielerorts, insbesondere in Altbauquartieren, wird daher der vermehrte Einsatz von Aufwertungs- mitteln gefordert.
...Vor allem die Aufwertung städtischer Randgebiete muß daher kritisch beurteilt werden, soll doch im Ergebnis der Stadtumbaubemühungen die Funk- tionsfähigkeit der Städte gestärkt werden und nicht der spätere Abriß vorher aufwendig ver- schönerter Stadtteile stehen. Weiterhin wird eine Typisierung der Städte hinsichtlich der Aufwer- tungspotentiale vorgeschlagen... Die Ergebnisse sprechen dafür, daß bei der Bewilligung der Rück- bauförderung eine Orientierung an der Nachfrage- und Leerstandsentwicklung sowie der Bebauungs- struktur erfolgt, sich inhaltliche Kriterien bei der Bewilligung von Aufwertungsmitteln jedoch nicht nachweisen lassen. Eine Konkretisierung und Schärfung der Fördervoraussetzungen und Vergabekriterien erscheint vor diesem Hintergrund geboten ... "
(Hervorhebung durch den d. Verf.)
Die rein "quantitative" Bearbeitung der Stadt- entwicklung sollte schleunigst zu den Akten gelegt werden. Unabhängig von den ökonomischen Vor- teilen des "Rückbaus" (... für die Vermieter !) hin- sichtlich der Stabilisierung von Mietpreisniveau und der Vermeidung von "uneinholbaren" Neben- kosten, ist für die Nachfrage nach Wohnraum deren Attrak- tivität entscheidend. Eine Attraktivität, die sich nun- mal insbesondere bei "Gut- und Besserverdienenden" nicht (allein) an den Mieten widerspiegelt.
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