Samstag, 15. November 2008

Schrottimmobilien II

Es ist immer sehr bedauerlich, wenn die Erwartungen von Investoren nicht erfüllt werden, sogar Insolvenz- probleme von Garantiegebern auftauchen. Das gibt es keine Entschuldigung. Wenn dann noch gesundheit- liche und finanzielle Probleme der Erwerber auftau- chen, ist das besonders schlimm.

Aber - ohne auf nicht bekannte Einzelheiten einzu- gehen - eine generelle Wertung:

1.
230.000 DM, d.h. rd. 115.000 Euro für eine rd. 53m² große Wohnung ist keine Preis, der "aus der Welt" ist. Heutzutage selbst in schlechteren Wohn- lagen für eine Neubau-Eigentumswohnung "normal" - ohne besondere Steuervorteile ! Wären (Kon- junktiv !) dort 80.000 Provisionen enthalten, hätte der Bauträger die Wohnung für 2.830 DM/m² oder ca. 1.450 Euro/m² Wohnfläche abgeben müssen. Das ist nicht sonderlich realistisch.

2. Es ist unglücklich, wenn der Geber einer Miet- garantie insolvent wird. Sich einem Mietpool an- zuschließen, macht man aus wohl erwogenen Gründen: Man will das Risiko aufteilen. Ich bin ein Gegner solcher Mietpools aber wer die Sicherheit einer solchen Lösung übernimmt, kann sich nicht hinstellen und Unkenntnis erklären, daß die eigene Wohnung schließlich "von Anfang an gut vermietet" gewesen sei ... das spielt dort keine Rolle.

3. Wenn eine mittlerweile 10 Jahre alte Wohnung noch mit rd. 160.000 DM bewertet wird, so darf man nicht vergessen, daß der bisherige "Buch-"Verlust von den Erwerbern gegenüber dem Finanzamt geltend gemacht wurde. Aufgrund von sog. SonderAfa dürfte bspw. ein gut-, bis besserverdienendes Ehepaar mehrere Jahre keinen Pfennig Lohnsteuer gezahlt haben.

4. Wer bspw. eine für monatlich 300 Euro Netto- kaltmiete vermietete 2-Raum-Wohnung für 18.000 Euro Kaufpreis erwerben kann, sollte dies unbedingt tun - er könnte dabei das Geschäft seines Lebens machen.

5. Wer aus dem Kauf einer Wohnung in Höhe von 230.000 DM eine monatliche Belastung von rd. 1.300 Euro monatlich macht, wird dafür seine (finanziellen) Gründe gehabt haben.

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